Vorbereitung für das Wochenbett – Die ultimative Checkliste

Das Wochenbett – die Zeit nach der Geburt – ist eine ganz besondere Phase für dich, dein Baby und deine Familie. In diesen ersten Wochen nach der Entbindung findet ihr euch als frischgebackene Eltern in eurem neuen Alltag zurecht. Dein Körper durchläuft enorme Veränderungen: Dein Baby wurde geboren, der Körper beginnt mit der Regeneration, die Milchbildung setzt ein und der sogenannte Wochenfluss (Nachblutung) hält an. Gleichzeitig startet ein neuer Lebensabschnitt, in dem euer neues Familienmitglied die Welt entdeckt.
Damit du diese Wochen voller Ruhe, Kuscheln und Kennenlernen möglichst entspannt erleben kannst, ist eine gute Vorbereitung auf das Wochenbett entscheidend. Im Folgenden geben wir dir hilfreiche Tipps und eine praktische Wochenbett-Checkliste, damit du bestens gerüstet in diese wichtige Zeit starten kannst.
Was bedeutet Wochenbett?
Als Wochenbett bezeichnet man traditionell die ungefähr 6 bis 8 Wochen lange Phase nach der Geburt, in der sich Mutter und Kind von den Strapazen der Entbindung erholen. Diese Wochen sind vom Ankommen geprägt: Dein Körper stellt sich von der Schwangerschaft um und heilt. In dieser Zeit wachst ihr als Familie zusammen. Hebammen unterscheiden das Frühwochenbett (etwa die ersten 10 Tage direkt nach der Geburt) und das Spätwochenbett (die restlichen Wochen bis ungefähr 6–8 Wochen nach der Geburt). Besonders das Frühwochenbett ist intensiv: Wunden wie ein Dammriss oder Kaiserschnittnarben beginnen zu heilen, die Hormone stellen sich um und dein Körper produziert zum ersten Mal Muttermilch. Viele nennen diese Phase auch liebevoll die „Baby-Flitterwochen„, denn jetzt stehen Erholung und das Kennenlernen deines Babys im Mittelpunkt.
Wörtlich darfst du das Wochenbett ruhig ernst nehmen: In den ersten Tagen solltest du tatsächlich möglichst viel im Bett bleiben. Gönn dir diese Ruhe! Eine gängige Empfehlung lautet: „Erste Woche im Bett, zweite Woche am Bett, dritte Woche ums Bett.“ Das heißt, bleib in den ersten 7 Tagen überwiegend liegend, in der zweiten Woche darfst du dich in der Nähe deines Bettes (z.B. auf dem Sofa) aufhalten, und ab der dritten Woche sind erste kurze Spaziergänge an der frischen Luft drin. Jede Mama erholt sich in ihrem eigenen Tempo – höre auf deinen Körper und überfordere dich nicht. Ruhe, Wärme und genügend Zeit zum Kuscheln und Stillen sind jetzt essenziell.
Warum ist eine Vorbereitung fürs Wochenbett wichtig?
Oft liegt der Fokus während der Schwangerschaft stark auf der Geburt – die Kliniktasche wird gepackt, der Geburtsvorbereitungskurs besucht, das Babyzimmer eingerichtet. Doch viele Eltern sind überrascht, wie wichtig und intensiv die Zeit nach der Geburt ist. Das Leben mit Baby stellt das bisherige Leben auf den Kopf: Schlafmangel, Hormonschwankungen und die komplette Neuorganisation des Alltags können herausfordernd sein. Wenn du dich vorab vorbereitest, kannst du dich im Wochenbett voll auf dein Baby und deine eigene Erholung konzentrieren, anstatt dich um Einkäufe oder Haushalt sorgen zu müssen.
Früher stand oft ein ganzes Dorf an Helfern bereit – heutzutage muss man sich dieses Netzwerk oft selbst organisieren. Denke also rechtzeitig darüber nach, wer dich unterstützen kann und welche Dinge du vorab erledigen oder besorgen solltest. Eine durchdachte Vorbereitung des Wochenbetts nimmt Stress heraus und schenkt dir Sicherheit: Du weißt, dass alles Wichtige bereitsteht. So könnt ihr den Start ins gemeinsame Familienleben genießen, ohne ständig an fehlende Utensilien oder unerledigte Aufgaben denken zu müssen. Kurz gesagt: Vorbereitung ist (fast) alles!
Checkliste: Was du vor der Geburt vorbereiten solltest
Um dich optimal aufs Wochenbett vorzubereiten, hilft eine persönliche Wochenbett-Checkliste. Überlege dir am besten im letzten Trimester der Schwangerschaft, was du fürs Wochenbett brauchst und wer dir helfen kann.
Wir haben eine Liste wichtiger Punkte zusammengestellt, die du vor der Entbindung organisieren oder anschaffen solltest.

1. Hygiene nach der Geburt
Besorge ausreichend Wochenbettbinden bzw. sehr saugfähige Binden für den Wochenfluss. Direkt nach der Geburt ist die Blutung stark, daher sind spezielle Einlagen wichtig (normale Periodenbinden reichen oft nicht aus). In der Klinik bekommst du meist einige Binden; frag ruhig nach extra Einlagen für Zuhause. Zudem sind einweg oder waschbare Netzhöschen bzw. bequeme Unterwäsche praktisch, damit die dicken Binden gut sitzen. Tampons oder Menstruationstassen sind im Wochenbett tabu, damit keine Keime in die Gebärmutter gelangen können.
Tipp: In Apotheken oder Drogerien gibt es spezielle Wochenbett-Einlagen und Netzhosen – solche Hygieneartikel kannst du auf Vorrat kaufen, damit du nach der Geburt versorgt bist.
2. Still-Bedarf
Wenn du vorhast zu stillen, stelle rechtzeitig die wichtigsten Still-Utensilien bereit. Dazu gehören 2–3 Still-BHs, die du am besten schon in der Schwangerschaft besorgst. Kaufe eine Nummer größer als gewohnt, ohne Bügel und mit einem schön bequemen Sitz. Auch Stilleinlagen sind ein Muss – sie fangen auslaufende Milch auf und halten deine Kleidung trocken. Es gibt Einweg-Stilleinlagen und waschbare Stoffeinlagen; probiere aus, was dir lieber ist. Bei Lulibu findest du z.B. weiche waschbare Stilleinlagen sowie Einweg-Pads im Sortiment.
Sehr hilfreich ist ein gutes Stillkissen: Dieses lange, u-förmige Kissen unterstützt dich dabei, das Baby bequem anzulegen, und entlastet Nacken und Arme. Ein Stillkissen ist oft schon in der Schwangerschaft als Seitenschläferkissen Gold wert und leistet auch im Wochenbett gute Dienste. Denke außerdem an Brustpflege: Eine Lanolin-haltige Brustwarzensalbe oder kühlende Kompressen lindern wunde Brustwarzen in den ersten Stilltagen. All diese Dinge kannst du vorab besorgen, damit du bei Bedarf gleich etwas zur Hand hast.
3. Babyausstattung & Wickelplatz
Bereite die Erstausstattung für dein Baby vor, damit nach der Geburt alles griffbereit ist. Was konkret benötigt wird, variiert – doch ein paar Basics sind unerlässlich: Windeln (in Newborn-Größe 1, anfangs ca. 8–12 Stück am Tag), Feuchttücher oder weiche Waschlappen für den Windelwechsel, sanfte Baby-Pflegeprodukte (z.B. Wundcreme für den Po), sowie ausreichend Kleidung in Größe 50/56 (Bodys, Strampler, Jäckchen, Mützchen, Socken). Richte einen festen Wickelplatz ein – ob Wickelkommode oder einfach ein Wickelaufsatz auf einer Kommode ist dir überlassen. Wichtig ist eine weiche Wickelauflage und dass alle Utensilien (Windeln, Tücher, frische Kleidung) in Reichweite liegen, damit du dein Baby beim Wickeln nie alleine lassen musst. Checke auch, ob ihr eine geeignete Schlafmöglichkeit fürs Baby habt (Beistellbett oder Babybett) und einen geeigneten Autositz (Babyschale) für die Heimfahrt aus dem Krankenhaus.
Tipp: Im Lulibu-Shop kannst du viele Babyprodukte bequem bestellen – von Windeln & Feuchttüchern über Pflegecremes bis hin zu Fläschchen.
4. Ernährung des Babys
Plan auch, wie dein Baby trinken wird. Wenn du stillst, bist du mit dem oben genannten Stillzubehör gut vorbereitet. Falls du vorhast, Flaschennahrung zu geben oder als Backup etwas bereitstehen haben möchtest, lege dir frühzeitig die nötige Erstausstattung fürs Füttern zu: ein paar Babyfläschchen, Sauger in Neugeborenengröße, und mindestens eine Packung Säuglingsanfangsmilch (Pre-Nahrung). Auch ein Sterilisationsgerät oder Sterilisationsbeutel für Fläschchen und Sauger sind praktisch, um alles hygienisch sauber zu halten. Bei Lulibu gibt es zum Beispiel Mikrowellen-Sterilisationsbeutel sowie Milchpumpen und Aufbewahrungsbeutel, falls du vorhaben solltest, Muttermilch abzupumpen und aufzubewahren. Selbst wenn Stillen dein Plan A ist, schadet es nicht, ein paar Flaschen im Haus zu haben – manchmal geht es anders als gedacht, und dann bist du flexibel ausgerüstet.
5. Eigenes Wohlbefinden & Komfort
Überlege, womit du dir selbst im Wochenbett etwas Gutes tun kannst. Bequeme, locker sitzende Kleidung (am besten weiche Hosen oder Leggings, Still-taugliche Oberteile oder Nachthemden) sollte bereitliegen – nichts ist schlimmer als zwickende Jeans direkt nach der Geburt. Viele Mamas schwören auf ein gemütliches Morgenmantel oder eine Kuscheldecke, um sich tagsüber einzumummeln. Für die ersten Tage nach der Entbindung kann auch ein Sitzbad (mit entsprechenden Kräutern) wohltuend für die Heilung eventueller Geburtsverletzungen sein – solche Badezusätze kannst du vorab in der Apotheke holen. Und vergiss nicht, dich mit praktischen Helfern auszustatten: Stell dir einen kleinen Korb ans Bett oder auf den Couchtisch, gefüllt mit Snacks, einer großen Wasserflasche, Stillutensilien, Handy/Ladegerät, Taschentüchern etc. So hast du alles Wichtige griffbereit, ohne ständig aufstehen zu müssen. Dieses „Wochenbett-Körbchen“ kannst du dir schon vor der Geburt vorbereiten.
6. Haushalt & Verpflegung
Plane, wie der Haushalt in den ersten Wochen laufen soll – idealerweise ohne deine Hilfe! 😉 Bitte deinen Partner und/oder andere Familienmitglieder um Unterstützung bei Haushalt und Besorgungen. Es kann enorm entlastend sein, wenn der Partner in den ersten Wochen das Kochen, Wäschewaschen und Einkaufen übernimmt. Sprich schon in der Schwangerschaft darüber, wer welche Rolle übernimmt. Auch Freunde oder Verwandte helfen oft gern: Scheue dich nicht, Hilfe anzunehmen! Eine gute Idee ist es, Essen vorzukochen und einzufrieren, bevor du in die Klinik gehst. Fülle euren Tiefkühler mit ein paar fertigen Gerichten, die ihr im Wochenbett nur noch aufwärmen müsst.
Zusätzlich kannst du haltbare Lebensmittel und Getränke auf Vorrat einkaufen (z.B. Nudeln, Reis, gesunde Snacks, Stilltee, Säfte), sodass ihr versorgt seid. Manche organisieren auch einen kleinen „Essensplan“ mit Freunden: Verschiedene Personen bringen an den ersten Tagen reihum eine Mahlzeit vorbei – so habt ihr täglich etwas Frisches, ohne selbst kochen zu müssen. Überlege dir ebenfalls, ob ihr eventuell eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen wollt. In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse im Wochenbett eine Haushaltshilfe, besonders nach komplizierten Geburten oder bei Mehrlingen – informiere dich im Zweifel bei deiner Hebamme oder Kasse.
7. Unterstützungsnetzwerk & Organisation
Kümmere dich rechtzeitig um deine Hebamme für die Nachsorge. In Deutschland stehen jeder Frau nach der Geburt Hebammenbesuche zu. Die Hebamme kommt in den ersten Tagen und Wochen regelmäßig zu euch nach Hause, kontrolliert die Rückbildung, hilft beim Stillen und wiegt das Baby. Allerdings musst du dir diese Hebamme bereits in der Schwangerschaft suchen, da viele schnell ausgebucht sind. Idealerweise hast du also schon vor dem Geburtstermin mit deiner Nachsorgehebamme Kontakt aufgenommen.
Ebenso sinnvoll: Suche schon vorab einen Kinderarzt für dein Baby. Die erste kinderärztliche Untersuchung (U3) steht etwa in der 4.-6. Lebenswoche an, manchmal auch früher, daher ist es gut, wenn ihr schon wisst, welcher Arzt euer Kind betreuen wird und ggf. einen Termin vereinbart habt. Weitere organisatorische Punkte: Wenn es ältere Geschwister gibt, klärt die Betreuung für die Geburtszeit und die erste Zeit danach (z.B. Großeltern oder Freunde, die einspringen).
Falls ihr Haustiere habt, organisiert auch hierfür Unterstützung während der Klinikzeit und den anstrengenden ersten Tagen zu Hause. Auch hilfreich ist es, einen Plan für Besuche zu machen: Viele möchten euch und das Baby sehen, aber zu viel Besuch kann stressig werden. Überlegt euch als Paar, wie ihr das handhaben wollt – z.B. nur kurze Besuche nach vorheriger Absprache, oder die ersten Wochen ganz in Ruhe ohne Besuch. Es ist euer Wohl, das zählt.
Und noch ein Tipp: Richtet eine Broadcast-Liste (z.B. über WhatsApp) oder eine E-Mail-Gruppe ein, um Nachrichten unkompliziert an viele Leute zu senden. So könnt ihr allen wichtigen Freunden und Verwandten mit einer Nachricht mitteilen, wie es euch geht oder Fotos des Babys schicken, ohne jeden einzeln updaten zu müssen. Das schafft Freiräume und verhindert, dass ihr von Anrufen und Nachrichten überrollt werdet.
Wie du siehst, gibt es einiges, was man vorab organisieren kann. Mach dir am besten wirklich eine schriftliche Checkliste und hake nach und nach alles ab – das schafft Klarheit im Kopf und man vergisst nichts Wesentliches.
Unterstützung im Wochenbett: Nimm Hilfe an
Im Wochenbett gilt das Motto: Du bist Mutter, kein Superheld. Zögere nicht, Hilfe anzunehmen oder aktiv darum zu bitten. Dein Körper leistet Unglaubliches – neben der körperlichen Erholung versorgst du rund um die Uhr ein Neugeborenes, das völlig von dir abhängig ist. Das zehrt an den Kräften. Deshalb darfst (und sollst!) du dir Hilfe gönnen. Dein Partner ist hier natürlich die erste Unterstützung: Sprecht schon vorher darüber, dass du dich in den ersten Wochen hauptsächlich ums Stillen und Kuscheln kümmerst, während dein Partner z.B. das Drumherum managt – Kochen, Putzen, Besorgungen, Geschwisterbetreuung und auch mal das Baby übernehmen, damit du duschen oder schlafen kannst. Auch Großeltern oder Freunde können entlasten, z.B. Mahlzeiten bringen (Stichwort Wochenbett-Verpflegung), mit dem Hund Gassi gehen oder mal für euch einkaufen. Viele Dinge, die für andere Kleinigkeiten sind, bedeuten für frischgebackene Eltern eine riesige Unterstützung.
Scheut euch nicht, klar zu kommunizieren, was ihr braucht. Wenn dir das Aufstehen schwerfällt oder du Schlaf nachholen musst, kann vielleicht jemand für zwei Stunden mit dem Baby spazieren gehen. Oder wenn ihr einfach mal eine Pause vom Besucherstrom wollt, teilt das freundlich mit. Gute Freunde und Familie werden das verstehen – schließlich geht es um euer Wohl.
Wusstest du übrigens: In den ersten 8 Wochen nach Geburt bist du durch den Mutterschutz gesetzlich geschützt und kannst dich wirklich auf dich und das Baby konzentrieren. Manche Partner nehmen sich zwei Wochen Urlaub – wenn möglich, sind aber 4 Wochen oder mehr ideal, damit wirklich alle Familienmitglieder gut versorgt sind und ihr euch gemeinsam einleben könnt. Sollte familiäre Hilfe nicht ausreichen, gibt es auch professionelle Unterstützung wie Mütterpflegerinnen oder Doula-Angebote im Wochenbett. Diese kommen zu euch nach Hause und helfen bei Bedarf im Haushalt, beim Kochen und mit dem Baby, damit die Mama entlastet wird. Informiere dich gern bei deiner Hebamme – manchmal übernimmt sogar die Krankenkasse einen Teil der Kosten, z.B. wenn medizinisch notwendig. Das Wichtigste ist: Du musst diese Zeit nicht allein stemmen!
Tipps für die ersten Wochen mit Baby
Trotz bester Vorbereitung kann das Wochenbett turbulent sein. Daher hier noch ein paar Wochenbett-Tipps, die dir den Alltag mit dem Baby erleichtern und dabei helfen, diese wertvolle Zeit positiv zu erleben:

- Schlaf & Erholung: Schlaf ist im Wochenbett Mangelware – hole daher Schlaf nach, wann immer es geht. Nutze die Schläfchen deines Babys, um dich selbst auszuruhen. Auch tagsüber mal gemeinsam ein Nickerchen machen ist vollkommen in Ordnung. Gib deinem Körper die Pausen, die er braucht. Haushalt und Co. haben jetzt geringe Priorität – Wäsche und Staub dürfen warten. Dein Fokus darf ruhig egoistisch sein: Du und dein Baby zuerst.
- Keine Scheu vor Gefühlen: Die Hormone fahren nach der Geburt Achterbahn. Es ist normal, wenn du in der Zeit nach der Geburt sehr nah am Wasser gebaut bist, plötzlich weinst oder grundlos traurig und dann wieder überglücklich bist. Dieser „Baby Blues“ in den ersten Tagen kommt häufig vor. Sprich mit deinem Partner oder deiner Hebamme über deine Gedanken und Gefühle. Alleine das Aussprechen kann entlasten. Wichtig: Wenn die Niedergeschlagenheit anhält oder sehr stark wird, such dir professionelle Hilfe – Wochenbettdepression ist nichts, wofür man sich schämen muss, und sie lässt sich behandeln. In einer E-Mail-Gruppe oder einem Forum mit anderen Müttern kannst du dich zudem austauschen und merkst: Du bist mit deinen Herausforderungen nicht allein.
- Stillen & Ernährung: Lass dir fürs Stillen viel Zeit und Ruhe. Die ersten Tage muss sich das Stillen einspielen – sowohl du als auch dein Baby lernen erst, wie es geht. Das kann anfangs unangenehm oder anstrengend sein. Hier gilt: Übung macht den Meister. Nimm die Hilfe deiner Hebamme an; sie kann dir verschiedene Stillpositionen zeigen und prüfen, ob das Baby gut angelegt ist. Stillen darf anfänglich ruhig deine Hauptaufgabe sein, alles andere kann warten. Achte darauf, genug zu trinken und ausreichend Kalorien zu dir zu nehmen – denn Stillen macht hungrig! Stelle dir immer ein Glas Wasser und einen Snack (Müsliriegel, Nüsse, Obst) neben den Stillplatz, damit du gut versorgt bist. Sollte das Stillen nicht auf Anhieb klappen, verzweifle nicht: Es gibt Stillberaterinnen und Hebammen, die helfen können. Und wenn es am Ende doch die Flasche wird, ist das auch okay – das Wichtigste ist, dass es euch gut geht. Füttere dein Baby nach Bedarf und kuschelt viel Haut an Haut, das fördert auch die Bindung und ggf. die Milchbildung.
- Körperpflege & Rückbildung: Auch wenn dir vielleicht nicht danach ist – versuche, kleine Self-Care-Routinen einzubauen. Eine kurze warme Dusche kann Wunder wirken, um neue Energie zu tanken. Prüfe täglich deine Körper-Veränderungen: Die Brust wird um den Milcheinschuss herum prall und vielleicht schmerzhaft. Hier helfen Wärme vor dem Stillen und Kühlen danach (z.B. kühlende Gelpads). Dein Bauch bildet sich langsam zurück, aber wundere dich nicht, er sieht auch Wochen nach der Geburt noch schwanger aus – das ist normal. Beginne mit leichten Rückbildungsübungen, wenn deine Hebamme grünes Licht gibt (oft erst nach zwei Wochen behutsam starten). Wenn du genäht wurdest, halte die Wunde sauber und trocken, deine Hebamme kontrolliert die Heilung. Und der Wochenfluss: Er wird von Tag zu Tag schwächer und heller. Solange du starke Blutungen hast, schone dich. Nimm eventuell ein tägliches kurzes Sitzbad mit Heilkräutern für Damm und Po – viele Frauen empfinden das als wohltuend. Wichtig: Verwende im Wochenbett keine Tampons, und gehe erst wieder baden, wenn der Wochenfluss ganz vorbei ist (Infektionsgefahr). Bei Fieber, Schüttelfrost oder sehr starken Schmerzen wende dich sofort an Arzt oder Hebamme, um Komplikationen (Brustentzündung, Wochenbettfieber o.Ä.) auszuschließen.
- Alltag mit Baby gestalten: Dein Alltag wird sich zunächst komplett nach dem Baby richten – und das ist okay so. Neugeborene brauchen häufige Stillmahlzeiten, saubere Windeln und ganz viel Nähe. Versuche, dir keinen straffen Zeitplan vorzunehmen. Wenn ihr es am Ende des Tages schafft, dass alle (inklusive dir) angezogen und satt sind, ist das schon ein Erfolg! 😉 Setze Prioritäten herunter: Vielleicht schaffst du es nicht, jeden Tag zu kochen oder das Haus aufgeräumt zu halten – das ist völlig normal. Konzentriert euch auf das Wesentliche: das Familienleben genießen und gesund bleiben. Kleine Rituale können helfen, Struktur zu geben, z.B. jeden Morgen eine kurze Kuschelrunde im Bett, oder abends ein Schlafritual fürs Baby. Gleichzeitig: Sei flexibel und erwarte nicht, dass jeder Tag planbar ist. Babys entwickeln erst mit der Zeit einen Rhythmus.
- Besuch und Außenwelt: Viele frischgebackene Eltern fühlen sich zerrissen zwischen dem Wunsch, ihr Glück mit allen zu teilen, und dem Bedürfnis nach Ruhe. Überlegt gemeinsam, wie ihr mit Besuch umgehen wollt. Es ist in Ordnung, in den ersten Tagen nur sehr wenig oder ausgewählten Besuch zu empfangen – oder Besucher auf kurze Stippvisiten mit konkreter Aufgabe einzuladen (z.B. „Komm gern vorbei, wenn du eine Lasagne mitbringst“). Gute Freunde werden das verstehen. Kommuniziert freundlich, aber bestimmt eure Regeln, z.B. dass vorher gefragt werden soll oder dass Besuche nur eine Stunde dauern, damit die Mama sich ausruhen kann. Manche hängen auch ein Schild an die Tür wie „Bitte nicht klingeln – Mama und Baby schlafen“. Denkt dran: Ihr dürft euch abgrenzen, ohne schlechtes Gewissen. Die erste Zeit ist so kostbar, sie gehört euch als Familie.
Zuletzt: Hab Vertrauen in dich selbst! In die Rolle als Mama (oder Papa) wächst man nicht von heute auf morgen hinein. Gib dir und deinem Baby Zeit, euch kennenzulernen. Mit jedem Tag werdet ihr etwas sicherer im Umgang miteinander. Nach einigen Wochen spielt sich vieles ein: das Stillen klappt besser, ihr erkennt die Signale eures Kindes, eure Routine entwickelt sich langsam. Bis dahin darfst du sämtliche Hilfsmittel nutzen, die dir gut tun – ob Stillkissen, Tragetuch, Schnuller oder Hilfe von außen. Es ist kein Wettbewerb, sondern euer ganz individueller Weg.
Genieße diese besondere Phase
Die Wochen nach der Geburt sind einzigartig – anstrengend, ja, aber auch voller inniger Momente und unvergesslicher erster Male. Mit einer guten Vorbereitung fürs Wochenbett hast du den Grundstein gelegt, um diese Zeit stressfrei und in vollen Zügen zu erleben. Sorge dafür, dass alles bereitliegt, was du und dein Baby brauchen, und umgib dich mit Menschen, die dir gut tun und dich unterstützen. Dann kannst du dich in den ersten Wochen voll auf das Wesentliche konzentrieren: euer Baby, dich selbst und eure Familie.
Vergiss nicht: Das Wichtigste im Wochenbett ist nicht, den Haushalt perfekt im Griff zu haben oder Besuch zu bewirten – sondern dass du dich erholst und ihr euer neues Leben in Ruhe startet. Alles andere darf warten. Genieße die Kuschelzeit, so gut es geht, und hab Geduld mit dir selbst. Du wirst sehen, ihr werdet von Tag zu Tag routinierter. Und falls doch mal Chaos herrscht – nimm es mit Humor. Diese Phase geht so schnell vorbei und kommt nie wieder. Mach es dir schön, lass dich verwöhnen und freue dich an jedem kleinen Fortschritt.